Am letzten Donnerstag fand unsere letzte Veranstaltung zur Vorstellung unseres Gesamtverkehrskonzeptes statt. Abschließend behandelten wir die Themen ÖPNV und Fußverkehr. Mehr als 20 Gäste nahmen das Angebot an und diskutierten an diesem Abend mit uns über die Möglichkeiten eines besseren ÖPNV und Fußverkehrs.
Zusammenfassend schlagen wir die folgenden Änderungen vor:
• Verbesserung der Taktdichte
(hauptsächlich in den Abendstunden)
• Verbesserung des Angebots am Wochenende
(vor allem an Sonn- und Feiertagen)
• Vermeidung von Parallelverkehr und Verbesserungen dort,
wo auf der gleichen Strecke zwei Buslinien verkehren
• Ausbau des Schnellbusliniennetzes
• Neuplanung und Optimierung des Streckennetzes und seine Anpassung an veränderte
Wohn- und Arbeitsverhältnisse durch ein externes Unternehmen
In der folgenden Übersicht kann man sehen, wie seit über 40 Jahren die Busse in Mönchengladbach fahren.
Es ist ganz klar zu erkennen, das es zwei sternförmige Netze gibt, deren Mittelpunkt der Hbf in Mönchengladbach bzw. der Marienplatz in Rheydt ist. Diese beiden Netze wurden nur mit einander verbunden. Will man z. B. von Giesenkirchen nach Lürrip, muß man erst zum Marienplatz, von dort in einen Bus zum Hbf MG und anschließend in einem Bus nach Lürrip umsteigen.
Viel einfacher und somit attraktiver wäre es, wenn es Kreisverbindungen geben würde, wie das folgende Model zeigt.
Hierdurch könnte man z. B. direkt von Giesenkirchen nach Lürrip fahren, was den ÖPNV an dieser Stelle sehr viel attraktiver machen würde.
Ein heiß diskutierter Punkt an diesem Abend war der Busverkehr auf der Hindenburgstraße. Hierbei bekannte sich unser Aktionsbündnis ganz klar dafür, das auch weiterhin Busse auf der Hindenburgstraße fahren sollten. Ob es aber weiterhin so viele sein müssen wie heute (900 pro Tag), stellen wir in Frage. Hierzu warten wir das Ergebnis der Fahrgastbefragung und -zählung ab. Erst dann kann man diese Frage beantworten.
Die weiteren Punkte haben wir identifiziert, um den Busverkehr attraktiver zu machen:
- Keine Busse mit Reklame auf den Fenstern
(u. a. soziale Kontrolle von aussen) - Optimierung der Buszielanzeigen an den Haltestellen
(nicht jeder weiß, wo die Nievelsteinstr. ist) - Verbesserung der Schnittstellen zum Bahnverkehr durch mehr
Park+Ride-Möglichkeiten - Keine Denkverbote (man muß auch über eine Straßenbahn oder S-Bahn Verlängerung nachdenken dürfen)
- Imageverbesserung des öffentlichen Nahverkers durch gezielte Werbung
- Kundenfreundliche Busfahrer und Qualitätskontrollen
Zur Verbesserung des Fußverkehr schlagen wir folgende Änderungen vor:
- Anforderungsampeln (Bettelampeln) nur dort, wo es Sinn macht
- Ausreichend Platz auf den Gehwegen
- Absenkungen bei Übergängen
- Dort, wo viel Fußverkehr stattfindet, muss der Fußgänger Vorrang haben
(z.B. Bahnhofsvorplatz zur Hindenburgstraße) - Auf Gehwegen geparkte Autos abschleppen
- Schulwegsicherung durch Geschwindigkeitskontrollen
- Geschwindigkeitskontrollen auch in verkehrsberuhigten Zonen und Spielstraßen
Bei Gehwegen wie dem folgenden darf man sich nicht wundern, wenn die Leute sich für´s Auto entscheiden.
Wie geht es nun weiter?
Wir haben in den letzten drei Monaten viel mit Ihnen über die verschiedenen Verkehrsmittel diskutiert und ein tolles Feedback erhalten. Hierfür bedanken wir uns bei Ihnen!
Ihr Feedback wird in unser Konzept mit einfließen, welches wir Anfang April an die Möchengladbacher Verkehrsplaner übergeben werden.
Auch wenn wir sicherlich nicht erwarten können, das sich morgen alles in unserer Stadt verbessert, kann doch nun niemand mehr behaupten, die Verkehrsprobleme unserer Stadt nicht zu kennen. Dank Ihrer Zusammenarbeit haben wir die Defizite offengelegt und Lösungen vorgestellt.
Den nächsten Schritt müssen nun die Verantwortlichen der Stadt machen!