Nach dem Stadtradeln ist vor dem Stadtradeln

Das überparteiliche Bündnis „Verkehrswende MG“ zieht eine durchweg positive Bilanz
des ersten Stadtradelns, betont aber auch, dass es noch Luft nach oben gibt.
Deswegen regt das Bündnis an, schon jetzt in die Planung
für das Stadtradeln 2016 einzusteigen.

Gut 600 Aktive aus 44 Teams brachten es beim diesjährigen Wettbewerb
gemeinsam auf 112.000 geradelte Kilometer, obwohl das Wetter
im Aktionszeitraum September nicht immer einladend war.
In Anbetracht der kurzen Vorbereitungszeit war dieser späte Termin verständlich,
jedoch ist es in den Sommerferien schwierig viele Menschen zu mobilisieren.
Das Vereinsleben, ob im Sport, Brauchtum oder den vielen anderen Bereichen, ruht.
Viele Schulklassen finden nach den Ferien erst langsam
zu einer Gemeinschaft zusammen.
„Wenn das Stadtradeln 2016 vor die Sommerferien gelegt wird,
ist zum einen gutes Wetter wahrscheinlicher,
zum anderen haben Schulen und Vereine mehr Zeit, sich zu Teams zusammen zu finden.
Für viele könnte das Stadtradeln dann das Abschluss-Event
vor der Sommerpause werden“, meint die Verkehrswende,
„Gerade Kinder und Jugendliche fürs Rad zu begeistern wäre wichtig,
da diese dann gar nicht erst so stark auf das Auto fixiert werden
und so der Anteil der Radfahrenden langfristig ausgebaut werden kann.“

Ein weiteres Manko hat das Bündnis bei der Aktionswebseite festgestellt.
„Von älteren Menschen wurde an uns herangetragen, dass die Anmeldung
zu kompliziert war“, schildert das Bündnis
und kommt noch mit einem wohl sehr überraschenden Punkt:
„Wir haben auch Kontakt zu Sehbehinderten, die gerne auf das Fahrrad steigen,
z.B. als Mitfahrerin oder Mitfahrer auf einem Tandem.
Auch wenn dies nicht die größte Zielgruppe ist,
so sollte die Barrierefreiheit der Aktionswebseite trotzdem gewährleistet sein.“

Zum Abschluss betont die Verkehrswende noch mal den Erfolg des ersten Stadtradelns,
hofft aber auf eine frühzeitige Planung für das nächste Jahr,
um die Teilnehmerzahl weit über die 1000 zu bekommen.
„Dafür wäre es auch schön, wenn mehr Ratsmitglieder ein Zeichen setzen würden.
Nur 12 Aktive im Team Stadtrat sind zu wenig. Es würde ja schon reichen,
wenn die Mandatsträgerinnen und Mandatsträger jeweils einmal in den drei Wochen
eine kleine Radtour machen oder wenigstens mal zum Brötchenholen fahren würden“,
endet das Bündnis.

Umlaufsperre – Barrierefreiheit sieht anders aus

Wer kennt sie nicht, die Umlaufsperre oder auch liebevoll „Drängelgitter“ genannte Absperrung, die den Fahrradfahrer und Fußgänger vor Gefahren schützen soll.

Drängelgitter Kranzstraße

Zugegeben, manchmal macht eine Umlaufsperre sogar Sinn. In den meisten Fällen sind die Gitter aber absolut überflüssig und behindern den Bürger nur in seinem täglichen Mobilitätsverhalten. Ausserdem ist in 99% der Fälle der Abstand zwischen den beiden Gittern viel zu eng, so dass Rollstuhlfahrer, Menschen mit Gehhilfe, Kinderwagen oder Fahrradfahrer nur mit viel Mühe durch diese Absperrungen gelangen.

Unter diesen Umständen ist es absolut nachvollziehbar, warum die meisten Menschen in Mönchengladbach lieber das Auto als bevorzugtes Beförderungsmittel wählen.

Unser Aktionspartner, der ADFC Mönchengladbach, möchte auf diesen Missstand hinweisen und veranstaltet am 27. Juni eine kleine Hindernis-Radtour durch Mönchengladbach (5 km). Treffpunkt ist um 19 Uhr vor dem TIG in Eicken (Eickener Straße 88).

Es wird darum gebeten, sich mit seinem Fahrrad „extra breit“ zu machen. Neben „normalen“ Fahrrädern haben heute viele Fahrräder Satteltaschen, Fahrradkörbchen oder einen Fahrradanhänger mit Kind oder Hund im Schlepptau. Auch Dreiräder, Tandems, Cargobikes oder Rollfiets sollten sich barrierefrei in unsere Stadt bewegen können und sind herzlich eingeladen, an diesem ungewöhnlichen Hürdenlauf teilzunehmen.