Am gestrigen Abend hatten wir die Gelegenheit, unser Verkehrskonzept für den Mönchengladbacher Radverkehr der Öffentlichkeit vorzustellen. Trotz Fernsehübertragung des Europapokalspiels zwischen dem FC Sevilla und unserer Borussia nahmen etwas mehr als 50 interessierte Bürger an der Veranstaltung teil. Die eingeladenen Parteien glänzten trotz separater Einladung bis auf wenige Ausnahmen (FDP, Grüne) durch Abwesenheit, was ziemlich viel über den Stellenwert des Fahrrades in der Mönchengladbacher Politik aussagt.
Leider musste der Mönchengladbacher Mobilitätsbeauftragter, Herr Carsten Knoch, krankheitsbedingt absagen, so das seine Vorstellung des Konzept zur Verbesserung des Radverkehrs ausfallen musste.
Das Timing der Veranstaltung hätte nicht besser sein können, da am Vormittag die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests bekannt gegeben wurden. Mönchengladbach belegt demnach mal wieder einen der hinteren Ränge in Deutschland. Dieses Ergebnis zeigt sehr deutlich den großen Handlungsbedarf in unserer Stadt auf und das es diesmal nicht mit ein paar Alibi-Radwegen getan ist.
Im Laufe der Veranstaltung entwickelten sich zu den vorgetragenen Punkten mehrere Diskussionen, so dass dieses Feedback mit in unser Konzept einfließen kann. Auch wenn wir an dieser Stelle nicht auf alle Punkte unsere Konzeptes eingehen können, möchten wir dennoch die wesentlichen Punkte kurz vorstellen. Das vollständige Konzept wird Anfang April an die Mönchengladbacher Stadtplaner übergeben, so dass dieses mit in die weiteren Planungen einfließen kann.
Damit in Mönchengladbach mehr Fahrrad gefahren wird, muß der Radverkehr attraktiver gestaltet werden. Menschen fahren vor allem dann mit dem Fahrrad, wenn sie sich sicher fühlen, sie den Radverkehr als komfortabel empfinden und sie sich als Radfahrer voll akzeptiert fühlen. Alle diese Punkte treffen in Mönchengladbach größtenteils leider nicht zu!
Um den Radverkehr zu stärken, muss folgendes unternommen werden:
- Planung eines flächendeckenden Radwegenetzes (in Arbeit)
- Ausbau des offiziell Radwegenetzes (Infrastruktur, Beschilderung)
- Vernetzung der Verkehrsmittel
(z. B. Radstation oder Fahrradboxen an allen Bahnhöfen) - Überprüfung und Reduzierung benutzungspflichtiger Radwege (in Arbeit)
- Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung (in Arbeit)
- Reduzierung aller unnötiger Hindernisse (z. B. „Drängelgitter“ und „Bettelampeln“)
- Stärkere Kontrolle und Ahnung parkender Autos auf Radwegen
- Anforderungsgerechte Radfahranlagen im gesamten Stadtgebiet
- Erschließung des Willicher Alleenradweges bis zur Hohenzollernstraße
- Regelmäßige Aktionen und Öffentlichkeitsarbeit im Namen der Stadt
(z. B. Stadtradeln, Aktion „Parke nicht auf meinen Wegen“) - Freigabe der oberen Hindenburgstraße für den Radverkehr
- Verdoppelung des Haushaltspostens „Radwegenetz“ auf 400.000 € pro Jahr
Wir fordern die Verantwortlichen der Stadt auf, das Thema „Radverkehr“ endlich ernst zu nehmen. Obwohl bereits einige der oben beschriebenen Punkte in Arbeit sind, fehlt uns hierbei die Entschlossenheit und ein klares Bekenntnis zum Radverkehr. Es reicht nicht aus, einen fahrradfreundlichen OB zu haben, hier sind alle kommunalen Politiker und Verwaltungsspitzen gefragt. Das Thema Radverkehr muß in der Politik und Verwaltung höher aufgehangen werden, daher fordern wir eine Task-Force „Radverkehr“, die dem OB als Stadtoberhaupt und Verwaltungschef direkt unterstellt ist.
Obwohl die Bedingungen für den Radverkehr in Mönchengladbach bescheiden sind, ist die Bereitschaft Rad zu fahren in Mönchengladbach nach wie vor sehr groß. Auch bei der Erstellung von Konzepten (z. B. Radwegenetz) wird durch ADFC Mönchengladbach und unserem Aktionsbündnis mitgearbeitet und dabei die Bürger eingebunden. Die Bürger sind dazu bereit, der Stadt bei der Lösung der Verkehrsproblemen zu helfen. Diese Hilfe sollte die Stadt nicht ausschlagen und ihren Anteil zum Erfolg beitragen. Denn auch die Geduld der Mönchengladbacher Radfahrer und unseres Aktionsbündnisses ist nicht unbegrenzt.
„Die eingeladenen Parteien glänzten trotz separater Einladung bis auf wenige Ausnahmen (FDP, Grüne) durch Abwesenheit, was ziemlich viel über den Stellenwert des Fahrrades in der Mönchengladbacher Politik aussagt.“
Ich finde die Aussage nicht in Ordnung – man kann sich nicht zweiteilen. Ich wäre auch gerne gekommen, wenn es ein anderer Tag gewesen wäre. (Nein ich bin kein Vertreter der Parteien, Ja ich trage die Raute im Herzen.)
20 Leut´s – jede Menge! Gratulation.
Auch in MG sind die Automobilisten noch immer die absolute und unangefochtene Mehrheit. Neben den Fussgängern, versteht sich. Nur so kommt man ja zum PKW 😉
Die Nichtnutzer von ÖPNV – Mehrheit!
Die Nichtnutzer vom Rad – Mehrheit!
Die Nichtnutzer von Pferdegespannen – ja, auch Mehrheit!
Die Zwangsbeglückung, abgesehen der Fussgänger, von Minderheiten bis in den Promillebereich statistisch gesehen dürfte also eine klassische Verschwendung von Steuerzahlergeld sein.
Als Steuerzahler, nicht grad wenig, muss ich mich da schon wundern. Noch mehr Geld für die Minderheitenförderung?
MG hat kein Geld, MG hat marode Fusswege, MG hat marode Strassen, MG hat nicht einmal eine innerst. Autobahn. Da gehört das wenige Geld investiert.
Stadtautobahn, gerne mit Radweg, muss das Ziel sein so wir über Mobilität reden.
Nur so am Rande, nebenbei