Unser Verkehrskonzept für den Autoverkehr in Mönchengladbach

Bevor wir Ihnen unser Verkehrskonzept für den Mönchengladbacher Autoverkehr vorstellen, möchten wir Sie darum bitten, sich das folgende Bild kurz anzusehen:

Hindenburgstraße als Hauptverkehrsstraße

Hierbei handelt es sich um die Hindenburgstraße vor vielen, vielen Jahren.

Hätten Sie damals gedacht, das dort einmal eine Fußgängerzone (mit Busverkehr) entstehen könnte?

Sicherlich fällt es jedem schwer, über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren zu denken. Verkehrs- und Stadtplanung bewegt sich aber oft in diesem zeitlichen Rahmen.

Wir haben dieses Beispiel gewählt, weil zu unserem Verkehrskonzept für den Autoverkehr auch viel Vorstellungskraft notwendig ist.

Stellen Sie sich einen Ring um die Mönchengladbacher Innenstadt vor. Dieser Ring verläuft entlang der Hermann-Piecq-Anlage, ausgebaute Sternstraße, Waldnieler Straße, Hittastraße, Fliethstraße, Berliner Platz, Korschenbroicher Straße, Volksbadstraße, Nordring und Hohenzollernstraße.

Zur Verdeutlichung dient das folgende Bild (zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken):

City Ring MG

Dieser Ring wird schon bald Wirklichkeit sein, sobald die Arbeiten am Nordring beendet wurden (Baubeginn 2015).

Ein wichtiger Baustein unseres Konzeptes sind die sogenannten „Super-Parkhäuser“. Diese Parkhäuser sollen nach unserer Vorstellung in den nächsten Jahrzehnten an der Kaiser-Friedrich-Halle, dem Geroweiher (beides Tiefgaragen) und am ehemaligen Krankenhaus Maria-Hilf, am Berliner Platz und der City Ost (Hochgarage) entstehen.

Das Ziel dieser ringnahen Parkhäuser besteht darin, den Massenverkehr hier abzufangen und unterzubringen. Diese Parkhäuser verfügen über einen 4-Sterne Service (z. B. Schließfächer für Lieferservice, Ladestationen für E-Fahrzeuge) und bieten weitere Verbindungsmöglichkeiten in die City (z. B. E-Bike Leihräder, Busanbindung im Minuten-Takt, Car-Sharing Stationen).

Es wird nur noch wenigen Gruppen erlaubt sein, sich mit dem Auto in der Innenstadt zu bewegen (z. B. Anlieferverkehr, ÖPNV, Polizei, Car-Sharing, Anwohner und Berufstätige). Die bestehenden Parkhäuser werden als Dauerparkplätze für Anwohnern und Berufstätigen zu günstigen Preisen angeboten. Dadurch nimmt nicht nur der fließende Verkehr in der Innenstadt ab, sondern auch der ruhende Verkehr. Wussten Sie, das ca. 40 % des Innenstadtverkehres durch Parkplatzsuchende verursacht wird?

Der freiwerdende Raum auf den Straßen könnte z. B. als Verkaufsfläche (z. B. Cafés) oder zusätzliche Grünanlagen genutzt werden. Insgesamt wird unsere Innenstadt dadurch freundlicher und lebenswerter. Besucher von ausserhalb kommen gerne nach Mönchengladbach und die Aufenthaltsdauer steigt, was z. B. positive Auswirkungen auf den Umsatz der Einzelhändler hat.

Dies ist nur ein grober Abriss unseres Konzepts. Das detaillierte Konzept werden wir Anfang April unter dem Menu-Punkt „Konzepte“ zur Verfügung stellen.

Unser Konzept liesst sich wie ein Märchen und uns ist klar, das es auf dem Weg dorthin zu großem Widerstand kommen wird. Viele Leute hätten dabei etwas zu verlieren, aber man sollte auch die Chancen betrachten. Mönchengladbach konkurriert mit anderen Großstädten, sowohl im Einzelhandel als auch bei der Wahl des Wohnortes qualifizierter Bürger. Daher sollten wir uns heute entscheiden, wie wir unsere Stadt in 30 Jahren gerne sehen möchten und dies von unseren Politikern fordern.

„Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun“ (Mahatma Gandhi)

6 Gedanken zu „Unser Verkehrskonzept für den Autoverkehr in Mönchengladbach

  1. Ich erlaube mir dies durch einige Sätze die ich heute auf “ ZEIT.DE “ gelesen, hin zu zufügen:

    “ ………………………………..Wie wichtig eine klare Vorstellung ist, zeigt das Beispiel Kopenhagen. Heute ist die dänische Hauptstadt eine Metropole, die weltweit für ihren Radverkehr und eine hohe Lebensqualität bekannt ist. Dabei sahen ihre Straßen vor einigen Jahrzehnten genauso aus wie in jeder anderen europäischen Stadt. Über Jahre wurde die Infrastruktur für Radfahrer nach und nach aus- und die Parkflächen für Autos zurückgebaut. Der politische Wille der Entscheider und ihre Vorstellung über das zukünftige Stadtbild einer lebenswerten, nachhaltigen und modernen Metropole haben sie umgeformt.

    Der Stadtplaner Jan Gehl war maßgeblich an Kopenhagens Umbau beteiligt. Er findet eine Stadt dann lebenswert, “wenn sie sich am Tempo der Fußgänger und Radfahrer orientiert statt am Tempo der Autos”. Ein weiterer wichtiger Indikator ist für Gehl die Anwesenheit von Kindern und Senioren in der Stadt, die sich autark auf den Straßen und Plätzen bewegen. “Überall in Kopenhagen sieht man Eltern mit Kinderwagen und selbst Fünfjährige auf dem Fahrrad”, sagte Gehl kürzlich im Interview mit brand eins. Von diesem Bild sind die meisten deutschen Städte weit entfernt. “

    Gelesen und zitiert in/aus folgendem Artikel:
    http://blog.zeit.de/fahrrad/2015/01/19/urbane-mobilitaet-der-zukunft/

  2. Verkehrskonzept aufgreifend ( auch RP heutig, Nordpark )

    Median ( was Unsinn ist ) von 60% auf 50% zu kommen ist Ziel. Hört, hört.

    Diskussionen ob der ÖPNV nun 33 oder 45 Minuten brauchen würde – PKW bei Grüner Welle 15 Minuten sind sinnfremd. Auch ob nun 1.000 oder 1.100 Parkplätze fehlen ( = 10% ) welche übrigens möglichst kostenlos zu sein haben.

    Neue Abzockrouten mit Tempo 30, mal an Uhrzeit, mal nicht, gekoppelt zeigen erneut auf das Automobilisten gerne Melkkuh sind. Veloisten werden laut mir befragten Überwacher gar nicht “ abgeblitztkassiert „.

    Hier wird noch immer eine absolut unsachliche und auch unbelastbare Stimmung gemacht. Sorry Leut´s!!!! Die Realität ist eine andere.

    Nur so am Rande, nebenbei

  3. Gerade das Schaubild und der wichtige Hinweis, das Stadtplanung in Generationen stattfindet, zeigt doch deutlich das gerade die CDU in Mönchengladbach dieses Thema im Sinne der Menschen richtig einschätzt. Nur halt am Tempo der Menschen und der Realität gemessen. Was hier in den letzten 2 Jahren gemacht wurde untergräbt sämtliche Schritte und die Akzeptanz der Menschen für diese Richtung. Wer Probleme angeblich löst, indem er sie verlagert, der hilft niemanden, der schadet nur! Es wäre dringend geboten, wenn ihr Aktivisten mal innehaltet und nicht noch mehr Zwietracht in Mönchengladbach verursacht.

  4. hier mal etwas für woodstock69 aus einer anderen, seriösen Zeitung:
    http://ps.welt.de/2015/02/02/tempo-80-auf-landstrassen-ja-bitte-aber-pro-achse/

    mir gefällt am besten: „Verkehrssicherheitsexperten“ sind heimliche Sozialisten. Erstens wissen sie besser als wir selbst, wann wir wie schnell fahren sollten. Und zweitens wird alles immer besser, wenn alle gleich schnell fahren. Immer und überall. Richtig ist das trotzdem nicht.“

  5. @Wer weis es am besten?
    “ Erstens wissen sie besser als wir selbst, wann wir wie schnell fahren sollten. Und zweitens wird alles immer besser, wenn alle gleich schnell fahren. Immer und überall. Richtig ist das trotzdem nicht.”

    Das mag Wahres dran sein. Wenn aber solche Vorschläge kommen,vergisst man die Kosten.

    Betrachtet man in diesem Zusammenhang die Externen Kosten im Personenverkehr so fallen ca.
    100€ pro 1000 km Personenverkehr an, davon ist der Posten Unfallfolgekosten der Größte. Diese Kosten werden von der Allgemeinheit getragen!

    Anders herum wenn man aber hin gehen würde, und Höchsgeschwindigkeiten, in Städten/Gemeinden generell auf 30km/h regelt, auf Landstraßen 80Km/h. Bräuchte man nur noch hinzugehen und für gewissen Straßen wie z.B Durchgangsstraßen 50/70km/h, ausgebauten Landstraßen 100km/h zu erlauben.
    Der wissenschaftliche Beirat des Bundesverkehrsministeriums empfielt:
    „Es muss streckenbezogen begründet werden, warum schneller gefahren werden darf – und nicht, wie heute die Regel, warum langsamer gefahren werden muss“, so die Verkehrsexperten. Sie plädieren für Tempo 30 als eine Maßnahme von vielen, um die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen.

    @lotte schnaller

    “ Wer Probleme angeblich löst, indem er sie verlagert, der hilft niemanden, der schadet nur! Es wäre dringend geboten, wenn ihr Aktivisten mal innehaltet und nicht noch mehr Zwietracht in Mönchengladbach verursacht. “

    Es wurde durch eine allgemein autolastige Verkehrspolitik, doch schon verlagert. Mehr Fläche dem MIV bereitgestellt, Fahrrad ( obwohl in STVO auch als Fahrzeug benannt ) durften/sollten/müssen auf Bürgersteige fahren. Konflikte/ Unfallgefahr 12- mal höher, alles was dem Autoverkehr hinderlich war, wurde an den Straßenrand gedrängt. ÖPNV wurde/wird reduziert, angeblich zu teuer, unrentabel.

    Man sollte doch mal hinterfragen, wie städtische Verkehrsinfrastruktur finanziert wird, wie die Folgekosten finanziert sind.
    Durchschnittlich wird der MIV mit ca 125€ pro Kopf von allen Bürgern einer Stadt getragen, also vom Baby angefangen, bis hin zu den Menschen die gar kein Auto besitzen.
    Ein Beispiel:
    “ Demnach investierte die Stadt Regensburg in den Motorisierten Individualverkehr (MIV) 37 186 036 Euro, was 268 Euro pro Einwohner entspricht. Der ÖPNV erhielt eine Förderung von 828 450 Euro, also 6 Euro pro Einwohner und der Radverkehr von 130 000 Euro, was 0,95 Euro pro Kopf entspricht.“
    http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/artikel/versteckte-subventionen-fuer-autoverkehr/1002843/versteckte-subventionen-fuer-autoverkehr.html
    Sicher kann man das nicht immer 1:1 auf andere Städte anwenden, aber zeigt eine gewisse Richtung an.
    Betrachten wir noch weitere sogenannten versteckte Kosten die nicht in Obigen Zahlen eingeflossen sind.
    So kann man eine Teil der Summe des Haushaltsposten “ Grünflächenamt “ dem MIV zuordnen,
    ebenso einen Teil des Bauhofes.
    unter der Bezeichnung »Wirtschaftsförderung« der»Sonderinvestitionsprogramme« werden ggf. große Projekte in Millionenhöhe zur Förderung des MIV durchgeführt. Zur Finanzierung von Infrastruktur- projekten für den Autoverkehr muß eine Stadt in der Regel hohe Kredite aufnehmen, die das kommunale Budget auf Jahre hinaus stark belasten.
    Bisher werden die Kapitalkosten dem MIV nicht zugeordnet.

    Wenn man das Ganze betrachtet, sollte man sicher nicht alles in Frage stellen was und wie sich in den letzten Jahrzehnten sich einiges entwickelt hat,

    Ich bin kein Aktivist von irgendwelchen Vereine/Verbänden oder Parteien, einfach nur Mensch, der Auto und Fahrrad fährt und auch noch zu Fuß geht.

  6. Pingback: Hindenburgstaße – Ergebnisse der Fahrgastbefragung /-zählung liegen vor | Aktionsbündnis "Verkehrswende Mönchengladbach"

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